Die Familie ist Österreichs größter Pflegedienst, Frauen tragen dabei die Hauptlast. Acht von zehn Pflegebedürftigen werden von Angehörigen zuhause betreut.

Was ist nun konkret zu tun, wenn ein Familienmitglied plötzlich pflegebedürftig ist?

Die meisten Menschen trifft es unvorbereitet: Ein Unfall, eine Erkrankung oder schlichtweg das fortschreitende Alter lassen Familienangehörige oder einen selbst zum Pflegefall werden. Folgende Fragen bitten wir Sie zu beantworten, damit wir die passende Hilfe einholen können und für Ihre individuelle Situation die passende Betreuungslösung finden.

Frage 1: Wie lange wird der Pflegebedarf andauern und wie sieht dieser konkret aus?

Besprechen Sie diese Frage sobald als möglich mit dem behandelnden Arzt und den zuständigen Pflegepersonen im Krankenhaus. Dort erhalten Sie auch die Information, ob nach dem Krankenhausaufenthalt eine Anschlussbehandlung, beispielsweise in einem Rehabilitationszentrum geplant und möglich ist.

Frage 2: Was will der betroffene Mensch selber, bzw. was würde er in so einer Situation wollen?

Natürlich steht für die meisten Betroffenen der Wunsch nach Hilfe und Versorgung im eigenen, gewohnten Umfeld durch Partner und Familie an erster Stelle. Überlegen und klären Sie idealerweise gemeinsam als Betroffener mit Ihrem engsten Umfeld, welche Alternativen dazu denkbar und akzeptabel wären, wenn dies nicht möglich ist.

Frage 3: Was können und wollen Sie als Partner, Kinder oder Eltern an Pflege- und Betreuungsaufgabe regelmäßig übernehmen?

Bei dieser Frage ist es wichtig, zu sich selbst und zu allen Beteiligten ehrlich zu sein: Pflege von Angehörigen ist eine schöne und erfüllende Aufgabe – aber auch körperlich und mental belastend und auf Dauer für eine Person alleine nicht umsetzbar, ohne sich dabei zu erschöpfen und zu überlasten. Überlegen Sie realistisch: was können Sie regelmäßig übernehmen, und wofür benötigen Sie professionelle Hilfe?